Hausmittel für Probleme mit den Zähnen
Was Haben eigentlich unsere Großeltern getan, wenn sie Probleme mit dem Zahnfleisch oder den Zähnen hatten?
Die heutigen Mittelchen von Big Pharma & Co. kannten sie zum Glück noch nicht. Sie nutzten Naturmittel ohne kontraproduktive Nebenwirkungen.
1. Zahnschmerzen:
Zur ersten Schmerzbekämpfung bei plötzlich einsetzenden Schmerzen können Sie sich in der Apotheke folgende Tropfenmischung herstellen lassen:
Belladonna D6
Aconitum D6
Staphisagria D6
Chamomilla D6
Mercur.sol. D12
Zinc.met.D12
Plantago major D12
Plantago lanceolata D3
zu gleichen Teilen auf insgesamt 50 ml. Davon 1/4-stündlich 10 Tropfen einnehmen bis Besserung spürbar ist.
Wenn die Zahnschmerzen zum Auge ausstrahlen, zusätzlich Causticum D12
3-6x täglich 5 Tropfen.
Nelkenöl: Wenn ein sichtbares Loch da ist – mit einem Wattebausch ausfüllen, der in Nelkenöl getränkt ist und öfter erneuern. In schweren Fällen einen gleich getränkten Wattebausch in das Ohr derselben Seite einlegen.
Kümmelöl oder Kampferspiritus: können auf die gleiche Weise wie Nelkenöl angewendet werden.
Wer
Schwedenkräuter
zur Hand hat, kann betroffene Stellen damit verdünnt einreiben.
Kamille und
Pfefferminze
kann man mit lauwarmem Tee vermischen und zum Spülen oder als Tinktur zum Einpinseln benutzen.
Auch mit einer Tinktur aus
Myrrhe
kann man Schmerzen zu Leibe rücken. Nutzen Sie die Myrrhe zum Einpinseln oder stellen Sie eine Verdünnung mit Wasser her und spülen Sie den Mund damit.
Propolis-Tinktur eignet sich ebenfalls zum Einpinseln der schmerzenden Stelle.
Man kann auch ein
heißes Leinsamensäckchen
auf die schmerzende Wange auflegen.
Bei Schmerzen
nach dem Zähneziehen
kann man
am Folgetag
(!)
mit Frauenmantel, Arnika oder Calendula spülen. Das Auflegen eines Eisbeutels kann dagegen gleich nach der Extraktion hilfreich sein und verhindert Schwellungen.
Akupressur: Der Punkt für Zahnbeschwerden (“Dickdarm 1”) liegt auf dem Zeigefinger derselben Körperseite, auf der sich auch die Schmerzen befinden, und zwar in dem Nagelbettwinkel, der dem Daumen zugewandt ist. Das Pressen dieses Punktes mit dem Fingernagel oder einem spitzen Gegenstand macht die Schmerzen erträglicher.
2. Zahnungsbeschwerden bei Säuglingen und Kleinkindern:
Kamillentee, dazu Cypripedium pubescens D12
3x tägl. 5 Tropfen.
Chamomilla D4 Globuli (am wirksamsten bei einem Kind mit einer roten und einer blassen Wange), 3 Kügelchen alle 20 - 30 Minuten.
Silicea C5 Globuli, 3x täglich, bei Zahnfleischeiterungen während des Durchbruchs.
Zahnungstropfen für Kinder: Eine Mischung aus 1,0 g Nelkenöl, 4,5 g Kamillenextrakt und 4,5 g Salbeiextrakt.
Zahnungsdurchfälle mit Koliken:
Majoransalbe
um den Nabel herum einreiben,
Rhabarber D3
3x täglich 5-20 Tropfen.
Wenn die Zähne schwer durchkommen wollen, unterstützen
Eibischwurzeln
und
Feigenwurzeln
den Prozess erheblich. Das Kind darf nach Belieben darauf herumkauen.
3. Kräftigung des Zahnfleisches und Abwehr von Entzündungen:
Spülungen:
Absud aus Zinnkraut, Salbei, Kamille, Walnußblättern, Pfefferminze, Brombeerblättern, Holunderblüten
und
Arnika.
Beinwelltinktur: 20 Tropfen auf ein halbes Glas Wasser zum Spülen.
Salbei-Gurgelwasser: Frische Blätter zerquetschen und in Alkohol ansetzen. 8 Tage stehen lassen, durch ein Tuch filtern und abfüllen. Davon auf ein Glas Wasser einen Teelöffel geben.
Je 10 g Flüssigkeitsextrakt von
Salbei, Schlangenwurz
und
Schafgarbe, 2 g Harztropfen Myrrhe, zwei Gewürznelken
und das alles in 300 g 60%igem Alkohol ansetzen. Damit 3x täglich das Zahnfleisch einpinseln oder mit Wasser verdünnt spülen.
Je 10 g Urtinktur von
Arnika, China, Myrrhe
und
Echinacea
sowie 20 Tropfen
Pfefferminzöl
mit 100g 60%igem Alkohol vermischen. Für eine Mundspülung 20 Tropfen auf 1 Glas lauwarmes Wasser geben.
Das gelegentliche Kauen von
Meerrettich
oder
Brombeerblättern
kräftigt das Zahnfleisch.
Bei
Verletzungen
und
Wunden
öfter täglich
Johanniskrautöl
einmassieren.
Bei
Bläschenbildung
im Mund: Spülen mit einem Absud aus
Malve
und
Eibisch
oder alternativ aus
Thymian, Salbei
und
Brombeerblättern.
Propolis ist ebenfalls gut geeignet zum Einpinseln des Zahnfleisches.
Tees zur Förderung eines gesunden Zahnfleischs können Sie sich im Übrigen nach eigenem Geschmack aus den folgenden Zutaten beliebig zusammenstellen: Betonie, Eibischwurzel, Isländisch Moos, Odermennig, Kamille, Wiesenknopf, Lein, Eichenrinde, Weidenrinde (schmerzstillend!), Majoran.
4. Sonstige Probleme
Bei schmerzenden Zahnhälsen
über längere Zeit
Kieselsäure-Tabletten
öfter am Tag im Mund zergehen lassen oder eine halbe Stunde täglich eine Auflage auf die Zahnhälse mit
Heilerde. Die Heilerde können Sie anschließend problemlos herunterschlucken.
Lockere Zähne: Absud aus 10 g Gewürznelken, 20 g Salbeiblättern
und 30 g
Gänseblümchenblättern, davon 20 Tropfen in ein kleines Glas Wasser geben und mehrmals täglich damit spülen.
Den gleichen Zweck erfüllt auch eine Mischung aus Eichenrinde, Frauenmantel, Vogelknöterich
und
Salbei
zu gleichen Teilen. Diese Mischung sollte man über Nacht kalt ansetzen.
Bei
Parodontose
sollte regelmäßig
Bierhefe
verwendet werden. Sie ist reich an Proteinen und B-Vitaminen. Man kann sie als Würze in Gemüse und Suppen integrieren oder auch als Brotaufstrich essen, aber sparsam dosieren, nicht mehr als 10 bis 15 g täglich. Es gibt sie in Form von Hefeflocken, Hefepastete, in Sojasaucen und natürlich im Bier.
Zahnfleischbluten in der Schwangerschaft:
Mercurius solubilis Hahnmemanni D12, täglich 15 Tropfen
Behandlung von Prothesendruckstellen: Einige Tropfen
Myrrhen-Tinktur
in lauwarmes Wasser geben und damit spülen. Oder 30 g
Tormentill-Tinktur
und 50 g
Myrrhen-Tinktur
unverdünnt zum Pinseln oder verdünnt zum Gurgeln verwenden (als Alternative zu Tormentill eignet sich auch
Ratanhia).