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Der große Vitamin-Betrug


Übersetzung eines Interviews mit Daniel Roytas

Patrick: Heute begrüße ich Daniel Roytas wieder hier auf meinem Kanal. Daniel, wir haben über die letzten paar Jahre schon viele neue Erkenntnisse aufgedeckt und du bist auf diesem Gebiet einer meiner Favoriten. Ich finde deine Arbeit faszinierend weil du dieses Talent hast, wirklich alte Studien auszugraben. Und kürzlich hast du einiges über das Thema Vitamine veröffentlicht, darum wollen wir uns auch heute darüber unterhalten. Denn mein Verständnis über Vitamine war bislang das gleiche wie das der Allgemeinheit da draußen: man braucht sie um gesund zu sein und zur Vorbeugung vor Krankheit bzw. erst recht im Krankheitsfall nimmt man am besten noch ein paar Vitaminkapseln extra. Darüber hinaus habe ich mir nie Gedanken darüber gemacht. Darum lass’ uns doch bitte deine Perspektive dazu hören und erkläre uns, was du bei deinen Nachforschungen herausgefunden hast.

Daniel Roytas: Ja, es ist wirklich alles ziemlich verrückt. Und das sage ich als qualifizierter Ernährungsberater mit 15 Jahren Berufspraxis, der darüber hinaus als Dozent an der Uni über dieses Thema lehrt. Von einem normal menschlichen Standpunkt aus betrachtet könnte man also sagen, dass ich zu diesem Thema über Expertenwissen verfüge – was auch immer das wert ist. Denn je mehr ich über Ernährung lerne, desto mehr wird mir bewusst, dass ich rein gar nichts weiß. Ich habe mich intensiv mit dem Thema Vitamine beschäftigt und was ich herausgefunden habe ist ganz schön verrückt. Ich bin mir nicht einmal mehr sicher, ob Vitamine überhaupt existieren – zumindest nicht in der Form, wie man es uns erzählt hat. Das alles ist so ein großes Thema, also wo fange ich am besten an?

Hast du schon einmal von der so genannten Ernährungs-Matrix gehört? Da geht es um das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten und als Kernaussage könnte man es so zusammenfassen: Das Ganze ist größer als die Summe seiner Einzelteile. Wenn du also zehn individuelle kleine Komponenten in einer Möhre hast und sie alle einzeln zusammenbringst gleichen sie in ihrer Gesamtheit trotzdem nicht einer Möhre. Alle Einzelkomponenten einer Möhre wirken innerhalb der Möhre irgendwie auf eine sehr komplexe Weise zusammen und bringen so zusätzliche Auswirkungen zustande, die man einfach nicht erhält wenn man die einzelnen Komponenten herauslöst und trennt. Wie und warum das so funktioniert versteht bisher niemand. In meinem letzten Studienjahr vor dem Examen haben unsere Dozenten genau über diese so genannte Ernährungs-Matrix gesprochen, die so kompliziert ist, dass wir sie nie verstehen werden.

Wenn wir uns das Ganze einmal aus dem Blickwinkel von Medikamenten ansehen – da wird aus der Rinde der Silberweide Aspirin hergestellt, aber aus der Weidenrinde extrahieren sie dafür nur einen einzelnen chemischen Stoff, nämlich Acetyl-Salizylsäure. Diesen Stoff packen sie dann in eine Tablette und verkaufen sie als Mittel zur Schmerzreduzierung. Wenn man diese einzelne Komponente zu sich nimmt hat das also durchaus eine direkte Wirkung, aber auch Nebenwirkungen. Diese Nebenwirkungen treten aber nicht auf wenn man einfach nur die Weidenrinde als Ganzes verwendet, was man in der Naturheilkunde macht. Hier tauchen keine Nebenwirkungen auf weil sich in der Weidenrinde eben auch noch andere Komponenten befinden, die die Aufnahme und Verdauung dieser chemischen Substanz unterstützen. Interessant, oder? Das ist also das Vorgehen der pharmazeutischen Medizin: Sie nehmen eine einzelne Substanz, extrahieren sie aus der Pflanze und benutzen und verkaufen diesen Einzelstoff dann als Medikament. Vom Standpunkt der Ernährungsmedizin betrachtet ist das Lebensmittel die ganze Substanz, also beispielsweise eine Orange. Nun hat man auf diesem Gebiet aber genau das Gleiche gemacht wie in der Medizin: Man nimmt die Orange, extrahiert nur das Vitamin C, packt es in eine Kapsel und verkauft es an die Menschen. Die Leute denken: „Oh, das ist fein, das ist ja ganz natürlich. Das ist ein Vitamin und das ist gut für mich.“ Dabei muss man aber bedenken: würde man dasselbe mit Kräutern machen, würde das Ergebnis als Medikament klassifiziert werden. Aber Kräuter und andere Pflanzen unterscheiden sich in dieser Hinsicht nicht. Das heißt, hier haben wir es im Grunde unter dem Deckmantel der Ernährung mit einer Medikamententherapie zu tun.

Patrick: Wenn man also einen einzelnen Stoff aus etwas extrahiert erhält man als Ergebnis mehr oder zumindest andere Auswirkungen als man es mit dem ursprünglichen Gesamtpaket hätte, habe ich das richtig verstanden?

Daniel Roytas: Ja. Und möglicherweise auch stärkere oder schwächere. Effektivere oder weniger effektive. Es kann zu Nebenwirkungen kommen. Es kann sein, dass das Vitamin C aus der Kapsel im Körper ganz andere Dinge tut als das Vitamin C aus der gegessenen Orange. Vielleicht stelle ich dir an dieser Stelle mal eine Frage: Wenn jemand zur Nahrungsergänzung Vitamin C oder meinetwegen einen Multivitaminkomplex nimmt, was meinst du, woher diese Vitamine dann kommen?

Patrick: Gute Frage. Darüber habe ich noch nie nachgedacht. Allerdings hat es mich vom Hocker gehauen als ich einmal auf der Packung eines Nahrungsergänzungsmittels mit Vitamin D3 las, dass der Hauptinhaltsstoff Cholecalciferol war, was gleichzeitig der Hauptwirkstoff in Rattengift ist! Nachdem ich das gesehen hatte, habe ich das Zeug nie wieder angerührt und nehme überhaupt keinerlei Nahrungsergänzungsmittel mehr.

Daniel Roytas: Ja, diese ganze Geschichte mit dem Vitamin D ist noch einmal ein Thema für sich. Darauf können wir später auch noch eingehen. Aber bleiben wir zunächst noch einmal beim Vitamin C. Unzählige Menschen glauben wirklich, dass das Vitamin C Präparat, das sie regelmäßig nehmen, einen ganzen Haufen Orangen, Erdbeeren oder Blaubeeren ersetzt. Doch diese Vitamine in ihrem Präparat haben noch nie in ihrem Dasein auch nur aus der Ferne ein Lebensmittel gesehen. Es sind synthetische Vitamine, sie werden in einem Labor hergestellt. Vitamin D wird beispielsweise aus genetisch veränderter Dextrose hergestellt, die man aus Mais gewinnt. Sie extrahieren also diese Dextrose aus dem Mais und danach durchläuft sie noch ein halbes oder ein ganzes Dutzend chemische Prozesse, in denen Schwermetalle und zig merkwürdige Chemikalien hinzugefügt werden. Manchmal können sich darunter sogar Stoffe wie Formaldehyd und Zinn befinden. Dann wird das Ganze erhitzt, ausgefällt, verdampft und noch verschiedenen anderen Prozeduren unterzogen, was allerhand chemische Reaktionen im Reagenzglas hervorruft, bis man schließlich eine Substanz erhält, von der man uns dann sagt, dass sie chemische identisch mit Vitamin Sowieso ist. Diese Substanz wandert dann in eine Kapsel, eine Tablette oder eine Tropfenlösung und der ahnungslose Mensch schluckt sie.

Patrick: Ich erzähle den Leuten schon lange, dass sie versuchen sollen, ihren ganzen Bedarf durch Lebensmittel sicherzustellen. Das macht am meisten Sinn für mich weil man nie wissen kann, was im Labor passiert. Was ich ganz schlimm finde, ist, dass insbesondere auch Schwangeren immer weisgemacht wird, dass sie dieses oder jenes Präparat nehmen sollten um irgendwelche Komplikationen zu vermeiden. Ist das alles auch nur Propaganda wie der ganze Kram mit den Impfungen?

Daniel Roytas: Ich denke, diese Vitaminpräparate wirken wie Medikamente. Wenn du ein Medikament nimmst und eine Wirkung eintritt, dann heißt das überhaupt nichts. Es bedeutet nicht, dass es das Problem beseitigt. Und genau das erleben wir ja auch an allen Ecken und Enden. Trotzdem nehmen unzählig viele Menschen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel weil sie sich dann besser fühlen. Doch sobald sie mit der Einnahme aufhören, kehrt das Problem zurück. Die Wurzel des Problems wird also gar nicht angesprochen. Gewöhnlich werden lediglich die Symptome überdeckt. Nehmen wir mal wieder das Beispiel Vitamin C. Ich persönlich habe damit folgendes Problem: Wie haben sie überhaupt herausgefunden, dass es eine Substanz namens Vitamin C gibt? Männer auf einem Schiff erkrankten an Skorbut. Die Ärzte sowie die Marine versuchten zu ergründen, was die Ursache dafür war. Sie nahmen zunächst an, es sei ein ansteckendes Virus. Doch schlussendlich stellten sie fest, dass es sich um einen Vitaminmangel handelte, genauer gesagt um den Mangel an einer Substanz, die in Limetten und Zitronen enthalten war. Wenn die Seeleute nämlich Zitronen aßen, verschwanden die Symptome innerhalb relativ kurzer Zeit. Also begann man mit Experimenten. Man nahm Limetten und Zitronen und versuchte den Stoff zu identifizieren, der Skorbut heilt. Wenn man sich die Originalunterlagen dieser Forschungsreihen ansieht, kann man das genau nachvollziehen, wie sie Vitamin C erstmals isoliert haben. Sie nahmen Zitrusfrüchte und haben damit herumgepfuscht. Sie fingen an, Stoffe hinzuzufügen, Sachen wie Formaldehyd und Schwermetalle. Ist das nicht verrückt? Dabei beobachteten sie diese vielfältigen chemischen Reaktionen und auf jedem Schritt in dem Prozess verabreichten sie den Matrosen diese Versuchssubstanzen. Das wiederholten sie bis sie bei einer Version ankamen, die Skorbut beseitigte. Dann sagten sie: „Aha, das muss also der Stoff in der Orange sein, der Skorbut heilt!“ Doch zu keinem Zeitpunkt haben sie überwacht und aufgezeichnet, was die zugefügten Stoffe auslösten und in welcher Form sie womöglich das Endergebnis änderten. Das wurde tatsächlich nicht ein einziges Mal gemacht! Im Grunde haben sie also gesagt: “Wenn wir all diese Zusatzstoffe einer Orange hinzufügen und dann Schritt 1 bis 10 mit den entsprechenden chemischen Reaktionen durchlaufen, halten wir am Ende ein Produkt in Händen, das die Symptome von Skorbut beseitigt. Daher muss das Vitamin C sein. Das ist der Stoff, der in der Orange ist und Skorbut heilt! Jetzt können wir anfangen, diese Komponente synthetisch herzustellen und in Kapseln und Tabletten zu packen und die Leute werden diese nehmen und annehmen, es handle sich um die natürliche Substanz, die auch in einer Orange ist.“

Patrick: Das ist so bizarr. Und wenn man bedenkt, dass da sogar Formaldehyd und andere Giftstoffe drin sein können…

Daniel Roytas: Ja, nicht wahr? Und wie will man wissen, ob Formaldehyd nicht das Endprodukt beeinflusst!? Wie will man angesichts dieser Vorgehensweise wissen, dass das, von dem man behauptet, dass es angeblich Vitamin C ist, derselbe Stoff ist, der sich auch in der Orange befindet!? Wenn man diese Fragen aufwirft wird argumentiert: „Wir können doch sehen und nachweisen, dass die chemische Struktur unseres Produkts die gleiche ist wie in der Orange!“ Aber tut mir leid, damit habe ich ein Problem. Um nämlich diesen Nachweis zu erbringen, dass die beiden Stoffe chemisch identisch aussehen, bedient man sich der Gas-Chromatographie. Was diese Methode auswirft ist eine Tabelle und ein Kurvendiagramm. Ich möchte das Problem, das ich damit habe, mal an einem Beispiel verdeutlichen: Wenn ich zwei Autos nebeneinander stelle, die vollkommen gleich aussehen, könntest du mir dann anhand dieses äußeren Erscheinungsbilds sagen, welches der beiden Autos einen Dieselmotor hat? Oder welches ein Sechs-Zylinder-Fahrzeug ist? Den Turbo oder die zusätzlichen Airbags? Nein, natürlich nicht. Oder es stehen zwei baugleiche Kühlschränke nebeneinander. Wüsstest du, in welchem von beiden ein Becher Joghurt steht? Nein, dafür muss man die Kühlschranktür aufmachen oder im Beispiel mit dem Auto die Motorhaube. Wenn wir uns Vitamine und Mineralien mit anderen analytischen Methoden als der Gas-Chromatographie ansehen, dann lassen sich nämlich massive Unterschiede bezüglich der Qualität und der Merkmale dieser Stoffe ausmachen. Vielleicht hast du ja den Beitrag gelesen, den ich kürzlich dazu verfasst habe und in dem ich das natürliche und das synthetische Vitamin C Seite an Seite gestellt und verglichen habe…

Patrick: Genau darauf wollte ich dich gerade ansprechen. Das Bild war erstaunlich, denn es sah wirklich komplett anders aus.

Daniel Roytas: Was sie im Labor herstellen kommt eben nicht an das Natürliche heran. Aber jetzt kommt das wirklich Verrückte: Als sie seinerzeit diesen Fall mit dem Skorbut hatten und auf die Suche nach dieser Substanz gingen, die die Krankheit heilte, dann verschwand bei den Erkrankten, die Zitrusfrüchte aßen, in 100 Prozent aller Fälle der Skorbut. Mit der Gabe der Ascorbinsäure, dem Produkt aus ihren Laborversuchen, das sie als Vitamin C deklarierten, verschwand der Skorbut aber nur in 60-70 Prozent der Fälle. Allein das zeigt doch schon, dass es sich bei dem chemischen Produkt um etwas vollkommen Anderes handeln muss als bei der Substanz in der Zitrusfrucht.

Und dann gibt es da ja noch einen interessanten Aspekt. Man erzählt uns, dass Skorbut von einem Mangel an Vitamin C verursacht wird und dass die einzige Möglichkeit, diese Krankheit zu heilen, darin besteht, dass der Betroffene Vitamin C zu sich nimmt. Ich habe aber tatsächlich Dokumente aus den späten 1800er Jahren und frühen 1900er Jahren gefunden, aus denen hervorgeht, dass sie damals Skorbut mit anderen Substanzen als Vitamin C geheilt haben, beispielsweise durch Pottasche, wobei es sich im Grunde um ein Kaliumsalz handelt. Das widerspricht ja völlig dem, was man uns heute sagt, dass nämlich Vitamin C der Schlüssel zur Heilung dieser Krankheit ist. Pottasche und Vitamin C sind schließlich zwei völlig unterschiedliche Substanzen! Wie also funktioniert das Ganze nun tatsächlich? Es macht keinen Sinn. Und es gab noch etliche andere Substanzen neben der Pottasche, mit der man in der Lage war, Skorbut zu heilen. Da gibt es also derart viele Ungereimtheiten in Bezug auf das, was man uns heute erzählt, dass es mir definitiv Kopfzerbrechen bereitet.

Patrick: Aber es könnte doch auch einfach so sein, dass es mehrere Substanzen gibt, die ein und dasselbe Krankheitsbild heilen, oder?

Daniel Roytas: Ja, sicher. Vielleicht handelt es sich bei Skorbut ja nicht nur um einen Vitamin C-Mangel.

Patrick: Aber offiziell wird doch behauptet, dass es keine andere Ursache für Skorbut geben kann. Das ist natürlich sehr merkwürdig.

Daniel Roytas: In der Tat. Aber da spielt sich hinter den Kulissen so viel mehr ab als wir wissen. Und es ist sehr schwer, die Antwort zu finden, denn ich glaube, dass es niemand wirklich genau weiß. Ansonsten würden wir nämlich die Ernährungs-Matrix verstehen. Ascorbinsäure ist also nur eine Komponente von Vitamin C. Es handelt sich bei Vitamin C somit um einen Komplex. Es enthält all diese anderen Komponenten, die dabei behilflich sind, dass es vom Körper optimal aufgenommen, in den Stoffwechsel integriert und wieder ausgeschieden wird. Die Ascorbinsäure ist praktisch nur so etwas wie die äußere Schale, die all die anderen Komponenten umhüllt. Und all diese anderen Komponenten fehlen eben wenn man als Nahrungsergänzungsmittel zu Ascorbinsäure greift. Man ist zwar der Meinung, man fülle seine Speicher mit gutem Vitamin C, aber das ist in Wirklichkeit überhaupt nicht der Fall. Man erhält nur die äußere Hülle. Das ist als würde ich mir einen aufgemotzten Sportwagen kaufen weil mir der Verkäufer sagt, es handle sich um die 8-Zylinder-Version, in Wirklichkeit erwerbe ich aber die 4-Zylinder-Version – was ich aber nicht wusste weil ich nie unter die Motorhaube geschaut habe.

Patrick: Genau. Kannst du mir etwas Genaueres über die Sache mit dem Vitamin D3 sagen? Was hat es damit auf sich? Ist das irgendwie die gleiche Geschichte wie beim Vitamin C? Es macht mir doch zu schaffen, dass es auf der einen Seite als Rattengift eingesetzt wird und uns aber andererseits angeblich helfen soll…

Daniel Roytas: Gerne. Also, die ganze Geschichte mit dem Vitamin D ist aus meiner Sicht ein absoluter Schwindel. Vielleicht fangen wir so ähnlich an wie beim Vitamin C, nämlich mit der Frage: Wie sind wir jemals überhaupt darauf gekommen, dass es eine Sache namens Vitamin D gibt? Die Story dahinter wird dich umhauen! Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts litten Menschen unter Blindheit und Rachitis. Rachitis ist im Grunde ein Weichwerden der Knochen aufgrund des Mangels an einem bestimmten Vitamin, richtig? Wer darunter leidet, dessen Knochen werden weich und beginnen, sich zu biegen und am Ende läuft er herum wie einer dieser Cowboys aus dem Wilden Westen. Diesen Zustand nennt man also Rachitis. Ärzte bemerkten, dass die Patienten, denen sie Lebertran gaben, von Blindheit und Rachitis geheilt wurden. Im Lebertran befindet sich also offensichtlich eine Komponente, die Blindheit heilt und eine weitere, die Rachitis kuriert. Und nun ging man hin und erhitzte den Lebertran und verabreichte ihn dann erneut Patienten mit Blindheit und Rachitis. Nun hatte der Lebertran aber nur noch einen positiven Effekt auf eine dieser beiden Erkrankungen und blieb bei der anderen völlig wirkungslos. Ich verwechsle die beiden leider immer und es ist schon eine Weile her seit ich mich das letzte Mal mit diesem Aspekt befasst habe, daher sieh’ es mir bitte nach, dass ich nicht mehr genau sagen kann, ob es nun Blindheit oder Rachitis war. Nehmen wir hier jetzt zur Veranschaulichung daher einfach an, dass Blindheit weiterhin geheilt wurde, Rachitis aber nicht mehr. Ihre Schlussfolgerung lautete nun: „Wenn wir den Lebertran erhitzen, zerstört das ein Vitamin im Lebertran und nun heilt er die Menschen mit Rachitis nicht mehr. Daher nennen wir das Vitamin, das durch den Erhitzungsprozess zerstört wurde, Vitamin D. Und die Substanz, die durch das Erhitzen unbeschadet blieb, nennen wir Vitamin A.“ Gibt es etwas Verrückteres!? Und wie gesagt, es kann sein dass ich das jetzt verwechsle. Es kann auch sein, dass es das Vitamin A war, das durch Hitze zerstört wurde.

Patrick: So kennt man diese Spezialisten! Das machen sie ja oft.

Daniel Roytas: Und das führt uns jetzt zum Anfang unseres Jahrhunderts, als Vitamin D richtig populär wurde. Da kamen vermehrt diese epidemiologischen Beobachtungsstudien auf, bei denen Ärzte und Wissenschaftler die Blutwerte massiver Personengruppen erfassten. Dabei fanden sie heraus, dass die gesündesten Menschen unter ihnen den höchsten Wert an Vitamin D im Blut hatten und die am meisten von Krankheit geplagten Menschen den niedrigsten. Das führte sie zu der Annahme, dass der Gesundheitszustand am Vitamin D- Spiegel festzumachen ist. Das Fazit daraus war natürlich, dass den gesundheitlich Angeschlagenen Vitamin D als Nahrungsergänzung zugeführt werden muss.

Patrick: Wie testen sie denn überhaupt den Vitamin D-Spiegel?

Daniel Roytas: Sie machen eine Blutuntersuchung und suchen nach ihrer einzigen chemischen Komponente. Sie machen genau das Gleiche wie beim Vitamin C. Sie führen wieder all diese verrückten Experimente durch um die Substanz zu isolieren, die sie Vitamin D nennen. Danach suchen sie in deinem Blut nach dieser Substanz und sagen, beides sei ein und dasselbe.

Man schlussfolgerte also, dass Menschen mit einem höheren Vitamin D-Spiegel gesünder sind und dass Kranke daher Vitamin D als Nahrungsergänzung brauchen. Als sie dann aber ihr Nahrungsergänzungsprodukt den gesundheitlich Geschwächten verabreichten, wurde bei niemandem dadurch die Gesundheit verbessert. Bei niemandem ging das Krebsrisiko zurück, ebenso wenig wie die Risiken in punkto Herzkreislaufkrankheiten oder Depression. Es gibt bei der Einnahme eines Vitamin D-Präparats keinen einzigen Vorteil zu verzeichnen. Was könnte das wohl bedeuten? Hast du eine Idee?

Patrick: Hört sich ganz danach an, dass es sich bei Vitaminen um reinen Schwachsinn handelt, zumindest im Hinblick auf Nahrungsergänzungsmittel.

Daniel Roytas: Daran ist vermutlich viel Wahres. Doch es steckt noch mehr dahinter. Und das ist die Tatsache, dass das Maß an Sonnenbestrahlung, dem diese Menschen ausgesetzt waren, den vorteilhaften Effekt auf ihre Gesundheit hatte. Denn wenn man sich viel im Sonnenlicht aufhält schnellt der Marker im Blut, der Vitamin D genannt wird, nach oben. Es war also von Anfang an nicht das Vitamin D als solches, das die Wirkung erzeugte. Es war das Sonnenlicht. Auch hierzu würde ich gerne wieder eine Analogie aufzeigen. Wer gerne zeltet weiß, dass es beim Zelten an einem kühlen Abend nichts Besseres gibt als ein Lagerfeuer. Wir bilden jetzt hier eine Analogie zwischen dem Feuer und der Sonne. Wenn du am nächsten Morgen in deinem Zelt aufwachst, findest du auf dem Boden vor dem Zelt noch einen Haufen Asche an der Stelle, an der am Abend zuvor das Feuer war. Die Asche ist der kleine Überrest von diesem Feuer und auch der Beweis dafür, dass es das Feuer gegeben hat. Du kannst nun hingehen und ein kleines Glasgefäß mit der Asche füllen. Wenn es nun am nächsten Abend wieder kalt wird verstreust du die Asche auf dem Boden vor deinem Zelt, hockst dich davor und versuchst, warm zu werden. Funktioniert nicht, richtig? In unserer Analogie steht die Asche für das Vitamin D. Sie ist ein Beweis dafür, dass du der Sonne ausgesetzt warst.

Doch da ist noch mehr. Es gibt in der wissenschaftlichen Literatur Dutzende und Aberdutzende von Publikationen, die genau das darlegen: Vitamin D ist nichts weiter als ein Marker dafür, dass jemand dem Sonnenlicht ausgesetzt war. Hier in Australien geben die Leute jährlich mehr als 100 Millionen Dollar für Vitamin D-Präparate aus – obwohl wir auf dem sonnenreichsten Kontinent auf unserer runden oder flachen Erde leben! Dabei muss man nichts weiter tun als nach draußen gehen und Sonne tanken. So bekommen wir, was wir wirklich brauchen. Denn wir sind Lichtwesen! Aber man hat die Menschen hereingelegt und ihnen weisgemacht, sie müssten Angst vor der Sonne haben weil die nämlich angeblich so böse Dinge wie Sonnenbrand und Hautkrebs verursacht. Das will natürlich niemand riskieren und so beschließen die Leute, stattdessen Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen. Sie leben unter dieser Illusion, dass das Vitamin D denselben Effekt hat wie die Sonne, wobei nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein könnte als diese irrige Annahme. Bildlich gesprochen hinsichtlich unserer Analogie drängen sich all diese Leute an kalten Abend um den Haufen Asche um warm zu werden. Es ist absoluter Irrsinn.

Patrick: Das klingt als würde man uns eine ganze Menge angeblich rein natürlicher Quacksalbereiprodukte andrehen. Das ist grotesk, denn die Sonne hat doch immer schon heilend gewirkt. Während der Zeit der Spanischen Grippe gab es doch sogar die Sonnentherapie. Da wurden alle Kranken nach draußen in die Sonne gelegt und es ging ihnen schnell erheblich besser. Wir haben immer gewusst, dass die Sonne gut für uns ist, in antiken Kulturen wurde sie deshalb doch sogar angebetet. Und mit Sicherheit kann man die Wohltaten der Sonne nicht in Flaschen abfüllen.

Daniel Roytas: Und dann ist da ja auch noch der Herstellungsprozess der Vitamin D-Präparate. Sie scheren Schafe, nehmen deren Wolle und fügen ihr dann wieder dieses ganze Gebräu an giftigen Chemikalien hinzu. Das extrahiert nämlich das Lanolin aus der Schafwolle. Dann nehmen sie dieses Lanolin und setzen es wiederum einem ganzen Haufen Chemikalien aus und produzieren daraus das Vitamin D, das dann zu allem Übel auch noch in ein Trägeröl aus genetisch veränderten Sojabohnen gegeben wird. Das Ganze kommt dann in eine weiche Gelatinekapsel oder eine Flasche und dann erzählen sie dir, dass die Sonne dich umbringt und dass du gut daran tust, das Vitamin D zu kaufen um sicherzustellen, dass du alles bekommst was dir fehlt weil du die Sonne meidest.

Dabei gibt es mindestens drei Dutzend dokumentierte Vorteile der direkten Bestrahlung mit Sonnenlicht. Selbst wenn also das Vitamin D-Präparat tatsächlich die angepriesenen Vorzüge hätte und helfen würde – was nicht der Fall ist – fehlen dir die übrigen 35 Vorteile völlig! Es ist also absoluter Unsinn, solche Präparate zu konsumieren. Und du hast ja vorhin den Aspekt erwähnt, dass Vitamin D als Rattengift verwendet wird. Ja, das stimmt. Es ist der aktive Wirkstoff in Rattengift! Vor vier oder fünf Jahren wurde Vitamin D in Europa zudem als eine Substanz eingestuft, die das Gleichgewicht im endokrinen System stört! Ja, es bringt Ratten um, aber wenn man dieses Argument anführt wird meist erwidert, dass die Dosis bei Ratten im Vergleich zum Körpergewicht ja maßgeblich höher sei und für den Menschen sei diese Dosis nicht schädlich. Klar, eine kleine Prise Gift ist gut für uns. Was für ein Schwachsinn!

Patrick: Ja, sie kommen immer mit diesem Argument der minimalen Dosis. Aber schließlich nimmt man diese minimale Dosis ja in der Regel täglich und das über Jahre oder Jahrzehnte.

Daniel Roytas: Ja, in der offiziellen Version ist es gut, ein wenig Schaden anzurichten während man einen Mangel an Sonnenlicht hat und dazu noch die ungesunde Furcht davor, dass einen die Sonne umbringen und Krebs verursachen könnte. In Angst vor exakt dem zu leben, was jedem einzelnen Lebewesen auf diesem Planeten Leben spendet, das ist schon ein Irrsinn, der schwer zu übertreffen ist.

Patrick: Und sich von oben bis unten mit Sonnencreme einzuschmieren, das ist gut für uns, aber die Sonne nicht. Hier steht wirklich alles auf dem Kopf. Wenn man genau das Gegenteil von dem tut, was einem offiziell gesagt wird, ist man in aller Regel gut beraten. Wenn man sich all diese Dinge ansieht, ist wirklich gut zu erkennen, dass sie auf allen nur möglichen Wegen versuchen, Menschen krank zu machen und umzubringen. Das ist keine Verschwörungstheorie. Erst heute habe ich gelesen, dass Tampons für Frauen Titaniumdioxid enthalten. Ich meine, das ist dasselbe Zeug, das auch in Skittles (auf dem deutschen Markt vergleichbar mit Smarties oder M&Ms, A. d. Ü.) enthalten war.

Daniel Roytas: Und übrigens auch in Sonnencreme.

Patrick: Wow, was für eine Kombination! Ich meine, wie soll man nicht krank werden wenn man an jeder Ecke mit diesem Zeugs bombardiert wird! Das sind ja ganz unterschiedliche Produkte. Und die meisten Leute machen sich ja auch gar keine Gedanken über ihre Shampoos, ihre Spülmittel und Haushaltsreiniger und ihr Make-up, das sie sich ins Gesicht schmieren. Und da fragen wir uns, warum so viele Menschen krank sind! Es ist verrückt.

Patrick: Ja, das ist es. Was man übrigens noch zum Thema Vitamine ergänzen könnte ist die Tatsache, dass die Leute unter diesem Eindruck leben, dass Vitaminpräparate von einem darauf spezialisierten Unternehmen hergestellt werden und dass es diesem Unternehmen wirklich um die Gesundheit der Menschen geht. Aber das entspricht natürlich nicht der Wahrheit. Alle Vitaminpräparate weltweit werden von einer Handvoll pharmazeutischer Unternehmen hergestellt. Es sind soviel ich weiß genau sechs Unternehmen, die diese Präparate synthetisch im Labor herstellen. Die haben dann diese riesigen 200-Liter-Tanks mit Vitamin C oder Vitamin D stehen. Die kleineren Firmen, die Nahrungsergänzungsmittel vertreiben, melden sich dann dort und kaufen dann vielleicht einen oder mehrere dieser Tanks, füllen das Zeug in kleinere Fläschchen ab auf die sie ihr eigenes Etikett kleben und verkaufen es als „natürliches Produkt“ an den Endverbraucher. Ja, diese Präparate werden alle von den gleichen Pharmaunternehmen hergestellt, die auch die übrigen Medikamente produzieren. Für diejenigen, die bereits erkannt haben, dass sie sich von den üblichen pharmazeutischen Mitteln besser fernhalten, haben sie also eine „natürliche Alternative“ parat, es kommt alles aus derselben Hand.

Patrick: Ich nenne die Nahrungsergänzungsmittel-Industrie “Big Pharma Light.” Aber ich habe selbst auch lange gebraucht um das zu erkennen. Denn all diese Informationen sind uns so tief in Fleisch und Blut übergegangen, sie haben uns richtiggehend programmiert.

Daniel Roytas: Ja. Und das geht noch viel tiefer, es gibt sogar fötale Programmierung. Das ist im Grunde das Studium dessen, was mit einem ungeborenen Fötus in der Plazenta im Mutterleib während der vorgeburtlichen Wachstumsphase passiert. Da wird erforscht wie all die Dinge, denen die Mutter in dieser Zeit in ihrer externen Umgebung ausgesetzt ist, das fötale Wachstum beeinflussen. Nehmen wir einmal an, eine Mutter nimmt während der Schwangerschaft Antidepressiva. Und inzwischen weiß man ja, dass Antidepressiva Schwindel sind. Es gibt ziemlich gute Beweise, die das dokumentieren. Aber wenn man so etwas während der Schwangerschaft einnimmt, dieses synthetische Medikament, dann nimmt das ungeborene Kind diese Chemikalie ebenfalls auf. Es ist ihr ständig ausgesetzt. Dann entwickeln sich das Nervensystem und das Gehirn unter der Annahme, dass sie nach der Geburt ebenfalls jeden Tag diesen Stoff über die Nahrung erhalten – so als sei diese Chemikalie ein natürlicher Bestandteil innerhalb der Nahrung und das Nervensystem nur dann optimal funktioniert, wenn diese Chemikalie präsent ist. Es ist wie eine Abhängigkeit.

Patrick: Das ist sicher vergleichbar mit der Situation, wo die Mutter während der Schwangerschaft Heroin konsumiert und das Baby dann schon heroinabhängig auf die Welt kommt.

Daniel Roytas: Genau, nur dass es noch einen Schritt weiter geht, wie ich meine. Wenn man sich die Dokumentationspapiere über fötale Programmierung anschaut ist da die Tendenz auszumachen, dass sie mit der Ansicht übereinstimmen, dass die Neurochemie des Körpers nun so gut wie abhängig davon ist, mit dieser Chemikalie in Kontakt zu kommen. Wenn man sie weglässt funktioniert das Gehirn nicht mehr richtig. Dazu kommt noch, dass so ein Mensch einem viel höheren Risiko unterliegt, eine neurokognitive Krankheit zu entwickeln. Denn nach der Geburt erhält so ein Kind ja das Antidepressiva nicht mehr. Mit zunehmendem Alter nimmt das Risiko zu, an einer neurokognitiven Störung zu erkranken weil das Gehirn auf eine gewisse Art und Weise wie ausgehungert nach dem Stoff ist. Das liegt daran, dass sich während seiner Entwicklung alles um dieses Bedürfnis drehte. Ich denke, dass sich möglicherweise im Bereich der synthetischen Vitamine ein ganz ähnlicher Prozess abspielt. Darum wird wohl jeder Schwangeren so dringlich empfohlen, auch brav jeden Tag ihre Vitamine einzunehmen, denn sonst könnte es ja zu Mangelerscheinungen kommen. Und so schlucken schwangere Frauen haufenweise diese synthetischen Vitamine, die nirgendwo in der Natur vorkommen. Ihren Kindern geben sie dann später gerne ebenfalls diese Vitaminpräparate und beobachten wahrscheinlich sogar, dass es dem Kind unter der Einnahme besser geht. Das liegt dann aber nicht daran, dass das Präparat so toll ist, sondern daran, dass die Biochemie des Babys sich unter Einnahme desselben Stoffs entwickelt hat. Kannst du erkennen, worauf ich hinaus will?

Patrick: Ja. Das ist ungeheuerlich.

Daniel Roytas: Finde ich auch. Dabei sage ich nicht, dass das zu 100 Prozent ohne jeden kleinsten Zweifel als Tatsache bewiesen ist, aber es entspricht meinem derzeitigen Erkenntnisstand. Vielleicht liege ich falsch und wenn das jemand beweisen kann, dann nehme ich diese Aussagen mit Freude zurück. Allerdings macht es Sinn und erklärt auch alle möglichen anderen Dinge, zum Beispiel den Unsinn mit der Folsäure. Allen werdenden Müttern wird eindringlich angeraten, während der Schwangerschaft Folsäure zu nehmen um abnormes Wachstum des Fötus zu unterbinden und Fehlbildungen des Neuralrohrs zu vermeiden. Aber Folsäure ist eine synthetische Form von Folat und kommt nirgendwo in der Natur vor. Dort existiert sie einfach nicht. Der einzige Ort, an dem sie existiert, ist das Labor in irgendeinem Pharmakonzern. Als ich im Studium meine Kurse über Ernährung belegte wurde mir immer erzählt, dass die natürliche Form, das Folat, in Lebensmitteln wie Getreide, Nüssen, Kürbiskernen, grünem Gemüse und Früchten zu finden ist. Man lehrte uns jedoch, dass Folat und Folsäure genau dasselbe wären. Sie seien chemisch identisch und verhielten sich im Körper genau gleich. Es gäbe keinen Unterschied. Es spielt also keine Rolle wenn in deiner Ernährung nicht genügend Folat vorkommt, nimm’ einfach Folsäuretabletten. Ich habe aber einige Studien gefunden, aus denen hervorgeht, dass ein hoher Folsäurespiegel im Blut während der Schwangerschaft das Risiko verdoppelt, ein autistisches Kind auf die Welt zu bringen. Zudem habe ich recherchiert, dass ein hoher Wert an synthetischem Vitamin B12 im Blut für eine Schwangere dieses Risiko, ein autistisches Kind zu bekommen, sogar verdreifacht.

Du erinnerst dich sicher, dass ich anfangs ein wenig über das Zusammenspiel der Dinge gesprochen und gesagt habe, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Wenn eine schwangere Frau nun sowohl einen hohen Folsäurespiegel im Blut hat als auch einen hohen Wert an synthetischem Vitamin B12, steigt das Risiko der Geburt eines autistischen Kindes um das 17,6fache. Das ist gewaltig! Kaum jemand weiß das und keiner spricht darüber. Und unsere Frauen schlucken haufenweise diese Tabletten weil sie Angst haben, über die Nahrung nicht genügend Vitamine aufzunehmen. Zum Schluss noch ein Wort zu unserer Nahrungsmittelversorgung. Aus unzählig vielen unserer Nahrungsmittel werden durch die industrielle Verarbeitung fast alle gesunden Komponenten wie beispielsweise Vitamine herausgeholt und praktisch zerstört. Also muss man sie nach dem Verarbeitungsprozess wieder zusetzen. Das nennen sie “Anreicherung”. Nun handelt es sich aber nicht mehr im die natürlichen Vitamine, sondern um die synthetischen. Eine Schüssel Müsli beispielsweise enthält etwa 400 Mikrogramm Folsäure, was ungefähr 75 Prozent des täglichen Bedarfs eines Erwachsenen an Folat entspricht. Was passiert nun, wenn eine schwangere Frau zwei Schüsseln Müsli isst? Nun hat sie mehr als den Tagesbedarf zu sich genommen. Wenn sie dann am gleichen Tag zusätzlich auch noch Brot und Pasta isst und womöglich beim Kochen noch Maismehl benutz, erhält sie 200, 300 oder gar 400 Prozent mehr als sie benötigt, denn all diese Produkte sind ebenfalls mit Folsäure angereichert. Als wäre das nicht schon schlimm genug wird ihr Arzt ihr höchstwahrscheinlich auch noch empfehlen, ein Multivitamin-Präparat zu nehmen um zum Wohl des Kindes auch nur ja jeden Vitaminmangel zu vermeiden. In unserem Beispielfall kämen dann noch einmal bis zu 1.000 Mikrogramm Folsäure dazu. Im Jahr 1988 betrug der Folsäurespiegel im Blut der Bevölkerung rund 12 Nanomol pro Liter. Sechs Jahre später, also 1994, war dieser Durchschnittswert bereits um das Dreifache gestiegen und lag bei knapp 36 Nanomol pro Liter. Dabei war es 1988 so gewesen, dass bei 7 Prozent der Bevölkerung ein als “hoch” eingestufter Folsäurespiegel im Blut festgestellt wurde. 1994 fielen bereits knapp 50 Prozent der Bevölkerung in diese Kategorie. Das ist sehr Besorgnis erregend, wenn man sich das vor Augen hält.

Patrick: Früher habe ich massenweise Müsli gegessen. Als Kind schon und dann noch weit bis ins Erwachsenenalter hinein. Wenn man danach geht, ist es schon fast ein Wunder, dass ich nicht autistisch bin. Oder vielleicht bin ich es ja, keine Ahnung.

Daniel Roytas: Ich sage ja nicht, dass Folsäure Autismus verursacht. Ich sage lediglich, dass da eine Verbindung besteht. Da können natürlich noch viele andere Faktoren mit hineinspielen. Dazu würden mir schon gleich einige mögliche Tatverdächtige einfallen. Es wurden übrigens auch Tierversuche mit hohen Dosen an Folsäure gemacht und hier kam es bei den Versuchstieren zu autistischen Symptomen sowie neurokognitiven Schädigungen. Das gesamte genetische Profil der Tiere geriet durcheinander. Folat ist nämlich an der Methylierung der DNA beteiligt. Es hilft praktisch bei der Erzeugung unseres genetischen Materials. Es ist also massiv wichtig und wir erhalten nur diese minderwertige und potentiell sogar schädliche synthetische Form! Und zudem deckt die Folsäure ja auch nur eine einzige Form von Folat ab. Wenn du grüne Bohnen isst, nimmst du aus diesen Bohnen vier verschiedene Formen von Folat auf, die alle rein natürlich sind. Unser Körper braucht auch alle diese vier Formen um unsere DNA zu erzeugen und intakt zu erhalten. Wenn du also nur Folsäure bekommst ist das meiner Meinung nach ein zusätzlicher Nachteil. Die Menschen müssen also wirklich dringend überdenken ob sie diese synthetischen Vitamine in hoher Dosierung zu sich nehmen wollen und hinterfragen, ob das wirklich ihrer Gesundheit dient. Diese Entscheidung kann dem Einzelnen niemand abnehmen, die muss jeder für sich selbst treffen.

Patrick: Das ist klar. Ich jedenfalls kann sagen, dass ich mittlerweile nicht mehr auch nur der kleinsten Sache vertraue, die aus dieser Ecke der Industrie kommt. Ich habe auch all meine Nahrungsergänzungsmittel weggeworfen. Allzu viel davon hatte ich ohnehin nie genommen aber wenn ich krank war habe ich schon zu Vitamin C und Vitamin D gegriffen und gedacht, es würde mir helfen, schneller wieder auf die Beine zu kommen. Der wesentliche Knackpunkt ist aber meiner Meinung nach, dass wir uns nicht so ernähren wie wir es eigentlich tun sollten. Wir haben unsere Eigenverantwortung an all diese Unternehmen und Institute abgegeben, die uns erzählen, dass sie dafür sorgen, uns auf dieselbe Weise gesund zu erhalten wie es die Natur machen würde, aber sie haben weder die Absicht, das zu tun und vielleicht auch gar nicht die Fähigkeit.

Daniel Roytas: Ja, nur Mutter Natur macht es richtig. Oder der Schöpfer, für diejenigen, die daran glauben. Aber nehmen wir nur einmal für einen Moment an, dass es einen Schöpfer gibt – und dass es auch diese Dinge namens Vitamine wirklich gibt. Dann hat er sich am Anfang gedacht: „Nun habe ich hier einen Menschen geschaffen und der braucht für das reibungslose Funktionieren seines Körpers einen Betriebsstoff. Ich packe den Betriebsstoff in eine Orange, eine Erdbeere, eine grüne Bohne, in ein Haferkorn und einen Kürbiskern. Dann hat er Freude beim Essen weil diese Dinge gut schmecken und wird gleichzeitig mit dem nötigen Betriebsstoff aufgetankt.“

Patrick: Ja, auf andere Weise kommen wir nicht an unseren Betriebsstoff, richtig. Ich persönlich glaube ja an einen Schöpfer weil in der Natur alles so intelligent gelöst ist. Jedenfalls funktioniert alles hier nach einem System. Alles hat seine Aufgabe und alles fügt sich perfekt zusammen.

Daniel Roytas: Ja. Die Köpfe in der Vitamin-Industrie meinen, sie wüssten es besser als die Natur, aber sie irren sich. Damit will ich nicht sagen, dass es nicht Fälle geben kann, in denen jemand von einem Vitaminpräparat profitiert. Wenn jemand sehr schwer an Skorbut erkrankt und körperlich nicht mehr in der Lage ist, eine Frucht zu essen, kann man diesem Menschen natürlich intravenös Vitamin C verabreichen um sein Leben zu retten und ihn bis zu dem Punkt zu stabilisieren, dass er seine Vitamine wieder über die Nahrung aufnehmen kann. Das wäre ein guter Einsatzbereich für diese Art von Ernährungstherapie. Aber selbst dieses Wort „Ernährungstherapie“ ist irreführend, denn dieses gesamte Feld der Vitamine hat nichts mit Ernährung zu tun. Ernährung, das sind Lebensmittel. Wenn man Vitamine einsetzt spricht man von orthomolekularer Medizin und hierbei handelt es sich im Grunde um einen Nebenzweig der medikamentösen Medizin. Wir müssen das also unterscheiden, denn an diesem Punkt herrscht bei vielen Menschen Verwirrung. Sie denken, dass diese Vitamine ein Teil der Ernährung sind, was nicht stimmt. Das ist ein komplett separater Bereich, der einer medikamentösen Therapie ähnelt und wir können diese Substanzen in Notfällen nutzen um jemanden, der durch Mangelernährung krank geworden ist, wieder so weit aufzupäppeln dass er zu einer gesunden Ernährung übergehen kann. Aber ist es nicht eine Schande, dass Menschen überhaupt an so einen Punkt kommen?

Patrick: Aber leider ist das gar nicht mal so selten. Und wie du vorhin bereits gesagt hast: mit der Einnahme von Vitaminpräparaten läuft man auch Gefahr, lediglich Symptome zu verdecken.

Daniel Roytas: Das passiert mit Sicherheit auch häufig, wie ich in der klinischen Praxis feststellen konnte. Sobald die Leute ihre Nahrungsergänzungsmittel absetzen, kehren ihre Krankheitssymptome sehr schnell zurück. Da hört man oft solche Aussagen wie: „Ich schwöre auf Vitamin D, denn wenn ich es einnehme, wird meine Arthritis sofort besser.“ Nun, wenn man sich einmal ansieht, um was es sich bei Vitamin D eigentlich genau handelt, stellt man fest, dass es ein Steroidhormon ist. Es wirkt also ähnlich wie eine Kortison-Injektion, nur dass es eben nicht aus der Spritze kommt, sondern in Form einer Tablette, Kapsel oder Tropfen. Es wirkt also wie ein hormonelles Anti-Entzündungsmittel, also wie ein Medikament, was es im Grunde ja auch ist. Es stoppt also die Entzündung – aber damit auch den Heilungsprozess, denn die Entzündung IST der Heilungsprozess. Der eigentliche Schaden ist also immer noch da. Ich habe immer noch Arthritis. Unter Einnahme von Vitamin D geht es mir besser aber in Wirklichkeit werden da lediglich die Symptome überdeckt.

Patrick: Unfassbar...

Daniel Roytas: Ja, das ist es. Die Leute wissen das alles nicht. Meiner Auffassung nach sind Lebensmittel der einzige Weg, über den man in den Körper bekommt was man braucht.

Patrick: Ja, das macht für mich auch am meisten Sinn. Aber viele haben einfach auch über die Jahre und Jahrzehnte diese Mentalität angenommen, dass jetzt und sofort eine schnelle Lösung her muss, so unter dem Motto: „Gib’ mir diese magische Pille, für alles andere habe ich keine Zeit und Geduld.“ Ich glaube, dass es auch dieser Aspekt ist, der das Ganze für die Leute so attraktiv macht.

Daniel Roytas: Sicher, aber diese ganze Geschichte mit den Vitaminen und anderen Nahrungsergänzungsmitteln ist auch enorm vorangetrieben worden. Ich habe in der Vergangenheit sowohl auf einem Bauernhof gearbeitet als auch eine Zeitlang im größten Pharmakonzern auf der Südhalbkugel. Kurz nach meinem Examen hatten sie dort eine pharmazeutische Abteilung und auch eine Vitamin-Abteilung. Ich habe in der Vitamin-Abteilung gearbeitet und auch eines ihrer Meetings besucht. Das muss etwa 2011 oder 2012 gewesen sein. In diesem Meeting haben sie gesagt: “Bis zum Jahr 2020 werden die Erlöse, die wir aus dem Verkauf von Vitaminpräparaten einnehmen, die Verkaufserlöse von Medikamenten weit übersteigen.“ Es ist also einmal wieder ein Riesengeschäft und ein Haufen Geld im Spiel. Das ist ein klassisches Beispiel für einen Pharmakonzern, der diese Vitamine herstellt und dessen Präparate man hier in Australien in jeder Apotheke und in jedem Drogeriemarkt findet. Wenn ich den Produktnamen hier nennen würde, wäre er durchaus bekannt. Sie verdienen inzwischen tatsächlich an den Vitaminen mehr als an den Medikamenten. Man kann also davon ausgehen, dass seitens der Hersteller ein großes Interesse daran besteht, dass die Leute diese Vitamine nehmen. Vielen von dem, was wir in diesem Sektor sehen, sind sehr clever aufgesetzte Marketing-Kampagnen zur Verführung der ahnungslosen Allgemeinheit, die unter der Illusion lebt, dass diese Präparate tatsächlich gut für sie sind. Doch in Wirklichkeit können sie sich sehr nachteilig auf die Gesundheit auswirken. So haben beispielsweise viele Frauen aufgrund schwerer Monatsblutungen einen Eisenmangel. Um diesen zu beheben halten sie es für eine gute Idee, ein Eisenpräparat als Nahrungsergänzungsmittel zu nehmen. Ich habe allerdings festgestellt, dass die Einnahme eines solchen Präparats oxidativen Stress verursacht und den Körper schädigt. Wenn das dann zeitgleich noch mit anderen Vitaminpräparaten wie zum Beispiel Vitamin C kombiniert wird, erfolgt im Darm eine Reaktion, welche eine Entzündung der Darmschleimhaut hervorruft. Im schlimmsten Fall kann dies sogar zu Darmkrebs führen. Eisen und Vitamin C sollten also als Präparat nie kombiniert eingenommen werden. Und genau da wird es wieder verrückt: es wird nämlich immer behauptet, dass Vitamin C die Aufnahme von Eisen unterstützt und daher dazu geraten, beides zusammen einzunehmen. Deshalb packen die Hersteller nun in jedes einzelne Eisenpräparat automatisch Vitamin C mit hinein.

Patrick: Ich finde das unglaublich!

Daniel Roytas: Und dann kommen die Leute wieder daher und argumentieren: “Dann sollte ich wohl besser auch kein Fleisch essen wenn ich eine Orange gegessen habe.” Nein, Mutter Natur hat sich schon für uns um alles gekümmert. Im Fleisch sowie in der Orange befinden sich Stoffe, die diese negativen Prozesse unterbinden. Mit unseren Lebensmitteln sind wir auf der sicheren Seite, da passiert so etwas nicht. Es passiert nur wenn man diese synthetischen Mittel nimmt.

Patrick: Danke, lieber Daniel, für dieses überaus aufschlussreiche Gespräch!


Link zum Original-Interview:
https://odysee.com/@clwnthr:4/The-Great-Vitamin-Fraud:f