Übersetzung des niederländischen Originalartikels von René Mäkel www.deloonslaaf.com
Obwohl in erster Linie Italien das Land der schönen alten Opernhäuser ist, ist das „Palais Garnier“ in Paris sehr interessant, denn dies ist vielleicht das größte und eindrucksvollste Opernhaus Europas, dem selbst manche Architektur heute nicht gleichkommt. Laut Wikipedia hat „Palais Garnier“ 1.900 Sitzplätze. Warum diese Zahl von Bedeutung sein kann, wird später klar.
Das Foto gleich über diesem Text zeigt die „Grand Escalier“ (große Treppe) im Palais Garnier. Direkt über der Bildmitte befinden sich zwei Säulen in Form von menschlichen Figuren, natürlich in klassischen römischen Gewändern. Diese Statuen bestehen aus verschiedenen Arten von Stein und Bronze. Diese unterschiedlichen Materialien sind nicht nur schön verarbeitet, sondern fügen sich auch nahtlos ineinander. Wie hat der Bildhauer das im 19. Jahrhundert geschafft?
Auf dem Foto sind auch die Geländer gut zu erkennen. Diese Treppengeländer sind auf verschiedene Weise gebogen. Will man solche Treppengeländer heute herstellen, kann man sie mit computergesteuerten Fräsmaschinen auf Basis eines am Computer erstellten dreidimensionalen Modells herstellen. Wie ist das aber damals geschehen? Nicht umsonst ist Naturstein in modernen Gebäuden so gut wie immer gerade, denn Krümmungen sind ohne Computer nur sehr schwer herzustellen.
Leider können aus Urheberrechtsgründen keine Nahaufnahmen dieser Statuen gezeigt werden, aber über den folgenden Link können Sie weitere Fotos vom Palais Garnier sehen und unten sind zwei Kurzfilme, die einen Eindruck des Gebäudes vermitteln.
Das „Teatro alla Scala“ in Mailand ist kein so beeindruckendes Gebäude wie das „Palais Garnier“ in Paris, aber dennoch nach modernen Maßstäben eine wertvolle Nachahmung. Das Theater hat 2.030 Sitzplätze.
Südamerika ist die Heimat vieler beeindruckender architektonischer und ingenieurtechnischer Meisterleistungen, die laut offizieller Geschichte von den Siedlern geleistet worden sein sollen. In Brasilien ist Portugiesisch Amtssprache, denn Brasilien soll von den Portugiesen kolonisiert worden sein. Man würde daher erwarten, dass es in den beiden größten Städten Portugals (Lissabon und Porto) ebenso wie in Paris größere und schönere Opernhäuser geben würde als in den portugiesischen Kolonien. Es stellt sich aber heraus, dass dies nicht der Fall ist! Das „Teatro São João“ in der Hafenstadt Porto hat zwar eine schöne Architektur, verfügt aber „nur“ über 1.328 Sitzplätze. In Südamerika sind zwei Opernhäuser sehr bemerkenswert: Das „Theatro Municipal“ in São Paulo und das „Teatro Colón“ in Buenos Aires.
Das Theatro Municipal in São Paulo hat eine schöne Architektur und verfügt über 1.523 Sitzplätze sowie zwei große Orgeln. Orgeln werden später in dieser Artikelserie besprochen. Das Treppenhaus ist schön, aber die Geländer sind schlicht und daher relativ einfach herzustellen.
Aber es kann noch größer, größer und schöner sein! Superlative fehlen im „Theatro Municipal“ in der riesigen Metropole Rio de Janeiro in Brasilien. Dieses Opernhaus/Theater hat 2.244 Sitzplätze und ist damit viel größer als das Opernhaus in Paris mit seinen 1.900 Sitzplätzen! Dieses Opernhaus hat auch eine schöne Treppe, bei der das Geländer geschwungen ist, genau wie das im Opernhaus in Paris. Das Gebäude soll 1909 fertig gestellt worden sein. Das Schwarz-Weiß-Foto unten soll ebenfalls aus dem Jahr 1909 stammen, aber bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass man hier im Jahr 1909 ein altes Gebäude fotografiert hat, an dem an verschiedenen Stellen Abnutzungen und Schmutz zu sehen sind. Dies ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass dieses Foto mit einer geringen Auflösung auf die portugiesische Seite von Wikipedia gestellt wurde.
Argentinien soll eine ehemalige spanische Kolonie gewesen sein. Bemerkenswert ist daher, dass es in Argentinien schönere und größere Opernhäuser gibt als in Spanien, obwohl Spanien in der Vergangenheit eine koloniale Weltmacht war. Das „Teatro Colón“ in Buenos Aires ist einer der akustisch besten Säle der Welt und neben 2.500 Sitzplätzen stehen auch 1.000 Stehplätze zur Verfügung. Damit ist es das vielleicht größte Opernhaus der Welt in Bezug auf die Zuschauerkapazität. Wie haben sie es wohl früher geschafft, die Beleuchtung zu gewährleisten?
Die Altstadt der Hauptstadt Havanna in Kuba ist eine typische Stadt mit schönen Gebäuden im Stil der Tataren. Das Opernhaus, das „Gran Teatro de la Habana“, kann nur von einer hoch entwickelten Zivilisation gebaut worden sein. Die schöne Treppe hat auch hier wieder geschwungene Geländer.
Besonders erwähnenswert ist das Bolschoi-Theater in Russland, da es sich um ein typisches Tataren-Gebäude mit einer bronzenen Quadriga auf dem Dach über dem Eingang handelt. Im oberen Fassadendreieck (dem Giebel) sehen Sie einen Vogel mit zwei Köpfen und je einen Greif zu seiner Rechten und Linken. Der Greif ist ein typisches Symbol der Tataren.
Nahaufnahme des oben beschriebenen Dreiecks im Giebel
Erwähnenswert ist auch das Opernhaus der Wiener Staatsoper. Es verfügt über 1.709 Sitz- und 567 Stehplätze.
Wiener Staatsoper in Wien/Österreich (altes Foto)
Unten ist eine alte Postkarte abgebildet, die das Opernhaus von Hanoi in Vietnam zeigt. Die Häuser machen deutlich, dass dies eine Stadt ist, die in der Vergangenheit von den Tataren erbaut wurde und genauso gut irgendwo in Europa hätte liegen können.